VERA SCHNEIDER

Vera Schneider. Foto: Martin Wolf, 2020

Vera Schneider ist in Emsdetten geboren und aufgewachsen. Sie studierte in Osnabrück und Wien Bildende Kunst und Musik für das Lehramt an Gymnasien.

Neben der Malerei verfolgte sie ihren zweiten Studienschwerpunkt Spiel&Bühne weiter, in dem sie im Referendariat eine Ausbildung für Darstellendes Spiel absolvierte und zahlreiche (integrative) Kunst-, Musik- und Theater-Projekte leitete und inszenierte.

Vera Schneider arbeitet als freischaffende Künstlerin in Heidelberg und unterrichtet am Bunsengymnasium Heidelberg die Fächer Kunst und Musik und leitet eine Theater-AG.

Ausstellung

Vera Schneiders aktuelle Malerei ist von ihrer Faszination für das Element Wasser geprägt. In der Ausstellung flow-wings wird ihre thematische Auseinandersetzung mit diesem Element zusammenfassend dargestellt. Dabei werden neben ausgewählten Malereien in Acryl-Mischtechnik auch (Unter-) Wasserfotografien sowie eine Klangcollage über Wassergeräusche gezeigt. Die ausgestellten Bilder spiegeln inhaltlich und auch formal die Auseinandersetzung mit dem Thema Wasser wider: Durch das Fließen lassen, Schütten, Werfen, Spritzen, Stehen lassen und Schichten werden partiell Eigenschaften des Elementes Wasser auf den Bildern fixiert. Auch Unterwasserfotografien sind z.T. in den Bildern collageartig integriert. Dabei geht es nicht um die konkrete Darstellung von Wasser, sondern vielmehr um die Darstellung von Zuständen, die Wasser haben kann und/oder im übertragenden Sinn von Zuständen innerer Befindlichkeiten.

Schwebende Schwere, 2018. Acryl-Mischtechnik auf Leinwand, 40 x 80 cm. Foto: V. Schneider.

Flow

Die weiße Leinwand entspricht einem offenen Meer mit seinen unendlichen Variationsmöglichkeiten. Aus dem Seinszustand heraus wird durch eine intuitive Herangehensweise eine Sprache formuliert, die das Erlebte malerisch transformiert – vergleichbar mit Wasser, das annimmt, was kommt und damit weiter fließt. Diese Transformation kann inspiriert sein von Begegnungen mit Menschen, persönlichen Bedürfnissen und Gefühlen, Träumen und bereits vorhandenen Bildern aus dem Innern sowie von der intellektuellen und künstlerischen Auseinandersetzung mit Themen aus dem Alltag. Formen und Farben verändern sich durch eine neue Sicht auf die Welt, neue Variationen werden entdeckt. Widerstände werden angenommen und umspült. Ziel ist es, frei von Erwartungen im Fluss von Geben und Nehmen mit den Mitmenschen zu sein. Das Bild ergibt sich beim Annehmen und Finden von selbst sowie im Prozess der inhaltlichen und formalen Auseinandersetzung. Die Bilder stellen somit sowohl einen schon vorhandenen Seinszustand dar als auch einen gesellschaftlichen Prozess, der die Offenheit für eine umfangreiche Welt mit ihren unendlichen Variationsmöglichkeiten transformiert und ausformuliert.

Wasser – Vielfalten, 2018. Acryl-Mischtechnik auf Leinwand, 50 x 70 cm. Foto: V. Schneider.

Wings

Die Freiheit von Wasser besteht darin, dass es Einflüsse von außen aufnimmt, sie ohne Wertung annimmt und damit -verändert und verändernd- weiter fließt. Wasser kann demnach ein Sinnbild für eine freie Art zu leben sein. Der Prozess des Malens entspricht eben dieser Freiheit, sich im Ungeborenen geborgen zu fühlen und im flow Unsichtbares punktuell sichtbar zu machen – sichtbar machen, wie es sich anfühlt, in dieser Welt Mensch zu sein!

Frühlingshafte Sommerfrische, 2017. Acryl-Mischtechnik auf Leinwand, 90 x 120 cm. Foto: V. Schneider.

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