JOHANN-FRIEDRICH LANGBEIN

(1952 – 2023)

Johann-Friedrich Langbein zu seinen Arbeiten

Johann-Friedrich Langbein

Meine künstlerischen Äußerungen sind zweidimensional: Malereien auf Leinwand, Aquarelle, Arbeiten auf Papier sowohl farbig als auch grafisch.

Auch im fortgeschrittenen Alter sind es Suchbewegungen: Wohl gibt es bisweilen wiederkehrende Elemente, aber keinen ausgeprägten Personalstil.

Am Beginn meiner Arbeiten stehen oftmals aleatorische Strukturen, also inszenierter Zufall. Surrealistische Bildstrategien erlauben u.a. einen befreiten Umgang mit Perspektivkonstruktionen und einen verfremdenden Einsatz von illusionistischen Materialstrukturen.

Einen zweiten Initial-Impuls bilden Farbe und Farbklänge. Immer befinde ich mich auf der Spur von Wahrnehmungsphänomenen, mich interessieren Dinge, die sich der alltäglichen Bewußtwerdung entziehen und Dinge, die in Konflikt mit der gewohnten Logik der Realität geraten.

Junkfraujoch (Schrottstilleben) 2017. Acryl aus Leinwand, 51 x 36 cm. Foto: J-H Langbein.

Landschaft als Motiv beschäftigt mich immer wieder und in unterschiedliche Richtungen: In den meisten Fällen spielen meine Landschaften dort, wo ich meine Kindheit zugebracht habe: Am Steilabfall der schwäbischen Alb im Lenninger Tal, einer Landschaft mit 400m-Hängen, Streuobstwiesen, schmalen Ackerfeldern und kleine Dörfern.

Goldloch, 2016. Aquarell, 48 x 36 cm. Foto: J-H Langbein.

Dieser Landschaft nähere ich mich mit recht naturalistischen Darstellungen (hier eher nicht vertreten) bishin zu symbolischen und verschlüsselten Kompositionen, in denen die ursprünglichen Landschaftselemente nur noch am Rande auftreten. Immer kommen dabei verfremdende Oberflächen~ und Materialstrukturen zum Einsatz.

Große rote Reihung „S“, 2016. Aquarell, 76 x 56,5 cm. Foto: H-J Langbein.

Die “Reihungen” sind ein Versuch, in Anlehnung an literarische Formen (Zweizeiler, Haikus, etc.) eine wandelbare Struktur für poetische Inhalte zu finden.

Immer wieder bin ich selbst überrascht, wie trotz der Verwendung recht abstrakter Bildstrukturen lebendige und stimmungshaltige Kompositionen entstehen.